Self-fulfilling Prophecy

Self-fulfilling Prophecy

Ein Bild von David Zerbe
David - 4 Minuten Lesezeit

Wie unbewusste Prophezeiungen uns in die „Leere“ führen. Vielleicht kannst du dich mit dem folgenden Beispiel identifizieren: Du nimmst eine neue Aufgabe an und merkst schnell, dass sie dir über den Kopf wächst. Du kannst nichts dagegen machen, die Stimmen in deinem Kopf werden immer lauter – sie sagen dir unentwegt, dass du es nie schaffen wirst, dass die Aufgabe viel zu groß ist, dass es vielleicht sogar unverantwortlich von deinem Vorgesetzten ist, nur eine Person mit dieser gigantischen Aufgabe zu betrauen.

So passiert es, dass du tatsächlich wertvolle Minuten damit verbringst dich über die Aufgabe aufzuregen und/oder dich mir ihrer Unschaffbarkeit auseinandersetzt. Als wenn das nicht schon genug wäre, bemerkst du dass diese Gedanken dich zunehmend verfolgen. Nein, sie nehmen nicht einfach nur ein paar Sekunden oder Minuten in Anspruch, sondern werden zu deinem Schatten, einem andauernden Begleiter, der dich nicht mehr loslässt.

Schließlich verstreicht die Zeit. Am Ende der Woche stellst du dann – wie zu erwarten – fest, dass die Aufgabe einfach zu groß für dich war und du sie nicht fristgerecht erledigen konntest.

Natürlich geht das auch anders herum. Allerdings beschäftigen wir uns oftmals lieber mit den negativen Aspekten und bereiten uns zum Selbstschutz so schon einmal auf unser Scheitern vor. Und genau so wird die real erscheinende Fiktion schnell zur Realität – die Prophezeiung ist somit eingetreten.

Aber war die Aufgabe tatsächlich zum Scheitern verurteilt? Oder haben vielleicht die Gedanken und der damit verbundene Zeitverlust dich zum Scheitern gebracht? Wie viel Zeit hättest du sparen können, wenn dein Kopf fokussiert geblieben wäre?

Die unbewusste Intervention

Eingangs habe ich ja bereits angedeutet, dass die „Self-fulfilling Prophecy“ auch genauso im positiven Sinne genutzt werden kann. Doch wie funktioniert das? Stelle dir dazu dein Gehirn wie einen Supercomputer vor. Das Ergebnis spielgelt dabei immer die Qualität deiner Eingabe wieder. Versuche deshalb immer nach vorne gerichtet und positiv mit dir zu kommunizieren. Nehmen wir hier einmal das Beispiel von der Diät. Versetze dich nun in die folgende Situation: Du stehst mal wieder auf der Waage. Die Nadel pendelt sich im rechten Bereich ein. Was denkst du? Du denkst dir wahrscheinlich wie die meisten von uns: „Warum habe ich denn bloß schon wieder zugenommen?“, oder: „Warum nehme ich denn nicht ab?“. Na, erkennst du dich in diesem Beispiel wieder? Dein Gehirn wird dir unendlich viele Gründe nennen warum du einfach nicht abnimmst oder warum du schon wieder zugenommen hast.

Am Ende des Tages bist du dann demotiviert und hast gar keine richtige Lust mehr weiter zu machen. Aber so muss das nicht sein. Du hättest dich zum Beispiel auch Folgendes fragen können: „Was kann ich tun, damit ich noch mehr abnehme?“, oder „Was kann ich als nächstes versuchen?“. Auch hier wird dir dein Kopf prompt wieder antworten und dir viele neue Ideen liefern. Der Unterschied ist nur, dass dich das Ergebnis weder traurig macht noch runterzieht. Eher im Gegenteil. Denn du wirst viele tolle Ideen haben wie du weiter an deinen Zielen arbeiten kannst ohne dich dabei zu demotivieren. Von daher: Achte stets darauf wie du mit dir selber sprichst und versuche dabei möglichst positiv und vorwärtsfragend zu sein, niemals aber in die Vergangenheit gewandt oder negativ.

Was kann ich dafür tun?

Achtsamkeit

Lerne deinen Verstand von außen zu betrachten und lasse dich nicht in den Strudel der Gefühle hineinreißen. Erkenne frühzeitig, dass dein Kopf dich gerade von deiner eigentlichen Aufgabe ablenkt oder wertvolle Zeit mit dem Gedanken-Hin und Her verschwendet.

Positive Mantras zur unterbewussten Stärkung des Selbst

Keine Angst, hier wird es nicht spontan spirituell. Mantras sind kleine Merksätze, die durch häufige Wiederholung ins Unterbewusstsein dringen und dieses stärken. Wenn du einmal wieder feststellst, dass dich deine Gedanken in einen dunklen Sog ziehen wollen, dann könntest du zu dir sagen:

„Ja, ich schaffe das!“, „Die Aufgabe ist doch ein Klacks!“, „Ich werde es mir selbst beweisen!“, „Wenn das einer schafft, dann ich!“, „Es gibt für mich keine unlösbare Aufgabe, ich bekomm das hin!“ …

Hast du es bemerkt? Richtig! Mantras sind im Grunde gar nicht so anders als „Self-fulfilling Prophecies“. Denn es geht bei beiden ganz stark darum wie du mit dir selbst kommunizierst.

Mit der Zeit wird es besser

Anfangs wird es dir, genau wie mir, noch sehr schwer fallen auf deine eigenen Stimmen zu hören oder diese überhaupt aktiv wahrzunehmen. Mit der Zeit allerdings werden sie immer deutlicher und du wirst immer besser darin werden sie zu erkennen und zu steuern. Gib niemals auf und sei dir dessen bewusst, dass es ein langer Weg ist, bei dem es leider keine Abkürzungen gibt. Lass dich davon nicht entmutigen, denke lieber an die Belohnung für all deine Mühen. Denke daran, dich selbst ein Stück aus dem unbewussten Gedankenstrudel heraus zu ziehen und Stück für Stück deinen eigenen, idealen Weg zu gehen.

Alles, was ist, darf sein. Alles, was sein darf, kann sich verändern.

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Ein Bild von David Zerbe
Geschrieben von

David

Shogun of workaholism & design director

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